Die Robbe

Stell dir eine breite Treppe vor, die immer tiefer führt, durch eine schöne Landschaft  … Geh langsam die Treppe hinab, Stufe um Stufe … Mit jeder Stufe kann die Ruhe in dir größer werden … Du spürst vielleicht schon, wie dein Atem ruhiger wird … Du spürst vielleicht schon die Ruhe in dir wachsen … Die Stufen enden auf einer Sandbank im Meer …

 

Über dem Meer sinkt die Sonne. Das Wolkenband am Horizont ist rot gefärbt … In der untergehenden Sonne liegt eine große Ruhe … In der untergehenden Sonne liegt eine große Kraft …

Am Himmel fliegt eine Möwe – einmal nur schreit sie, dann nimmt sie Kurs auf das ferne Glühen der Sonne …

Auf einer Sandbank im Meer haben sich Robben versammelt. Denn es ist Abend geworden, sie wollen ruhen. Sie wollen es sich gemütlich machen, im Sand …

Auch eine Robbe schaut mit großen Augen in das Leuchten am Himmel … Sie sieht, wie es langsam weniger wird und dann ganz erlischt … Am Horizont fährt ein großes Schiff. Das ist noch erleuchtet vom Licht …

Über die Sandbank legt sich die Dämmerung … Die Robben rücken näher zusammen … Es ist gemütlich hier … Die vielen Leiber der Robben, sie spüren sich, miteinander im Sand …

Die Wellen des Meeres laufen ein Stück die Sandbank hoch – und spülen dann wieder zurück … Welle um Welle läuft den Sand hinauf und strömt dann wieder zurück in das Meer …

Die Ruhe im Klang der Wellen – und ihre Kraft … Diese Ruhe und Kraft ist auch in den Leibern der Robben …

Im Sand liegt eine Muschelschale. Eine Welle hebt sie ein wenig an – und lässt sie dann liegen … Die nächste Welle nimmt sie wieder zurück in das Meer …

Die Robbe schaut noch immer dorthin, wo die Sonne untergegangen ist … Das Rot am Himmel ist nun fast schon vergangen …

Über dem Meer steigt langsam der Mond … Ganz langsam zieht er seine Bahn in den Himmel … Die ersten Sterne erscheinen …

Das Licht des Mondes liegt auf dem Meer, auf den tanzenden Wellen, auf der Sandbank, auf den Leibern der Robben …

Ab und zu bewegt sich eine der Robben. Fast alle haben die Augen geschlossen. Auch die eine Robbe schließt jetzt ihre Augen …

Die Geräusche des Meeres … die Geräusche der Stille … Die kleinen Geräusche der anderen Robben … Hier und da bewegt sich eine im Traum …

Über dem Meer steigt weiter der Mond … Nach und nach erscheinen alle Sterne …

Im Sand liegt eine Traummurmel … In der Traummurmel schimmert der Mond … In der Traummurmel schimmern die Sterne …

Du schließt die Augen und spürst dein weiches Bett unter dir … Wie gut es sich liegt! … Wie wohl du dich in ihm fühlen kannst! …

 

Da liegst du – ganz ruhig. Vielleicht kannst du die Ruhe in dir spüren. Die Ruhe ist überall in dir … Vielleicht kannst du spüren, wie schwer du bist. Dein ganzer Körper ist schwer, angenehm schwer … Vielleicht kannst du spüren, wie warm du bist. Die Wärme strömt durch deinen ganzen Körper. Du bist warm, angenehm warm … Dein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein … Du bist ruhig, schwer und warm – ruhig, schwer und warm … Die Ruhe trägt dich in die Nacht, hinein in den Schlaf, in freundliche Träume …

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Die Traumreise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2020): Gute Nacht – mit Entspannung und Traumreisen. Edition Blaue Felder, Tübingen. (Erhältlich im Buchhandel und bei den Versanden.)

Eine Liste von anderen erhältlichen Büchern und Audios von Volker Friebel zum Thema findet sich hier.


Ein Präsenz-Kurs, in dem wir Menschen, die mit Kindern arbeiten oder arbeiten möchten  Entspannungspädagogik vermitteln: Entspannungspädagogik für Kinder.

Ein Online-Kurs für Eltern mit einer Traumstunde für Kinder, die auf Fantasiereisen aufbaut: Entspannung für Kinder.

 


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