Die Waldmaus

Fantasiereise zur guten Nacht von Volker Friebel

 

Stell dir eine breite Treppe vor, die immer tiefer führt, durch eine schöne Landschaft  … Geh langsam die Treppe hinab, Stufe um Stufe … Mit jeder Stufe kann die Ruhe in dir größer werden … Du spürst vielleicht schon, wie dein Atem ruhiger wird … Du spürst vielleicht schon die Ruhe in dir wachsen … Die Stufen enden in einem Wald zwischen mächtigen Bäumen …

 

Zwischen den Bäumen wächst hier und da Gras, liegen hier und da gefallene Äste, wächst hier und da Moos …

Aus der Buche sind Früchte gefallen, Bucheckern. Unter dem Baum liegen sie nun auf der Erde. Da raschelt es – und die Waldmaus erscheint.

An einer Buchecker schnuppert sie … und schlüpft weiter zur nächsten … Auch daran schnuppern … Aber die Bucheckern sind dem Mäuschen zu hart. Es lässt von ihnen ab und legt sich ein bisschen ins grüne Moos …

Wie gut das Moos duftet! … Wie sanft es sich anfühlt! …

Und gerade hier fällt ein letzter Sonnenstrahl zwischen die Bäume … Wie wohl seine Wärme gut! …

Die Waldmaus schließt die Augen … Vielleicht lauscht sie ein wenig, was es alles zu hören gibt …

Auf das Klopfen des Spechtes vielleicht …

Auf das Gurren von Tauben …

Von fern ruft ein Kuckuck, immer wieder …

Und von irgendwoher ist das Rauschen eines Bachs zu hören …

Mit geschlossenen Augen lässt sich viel besser hören …

Plötzlich ein nahes Geräusch – die Waldmaus öffnet die Augen: Ein Eichhörnchen ist von einem der Bäume herabgestiegen. Es schnuppert an einer der Bucheckern, schnappt sie sich und trägt sie in seinem Maul davon …

Die Waldmaus schließt die Augen wieder und macht es sich von Neuem bequem … Sie lauscht den Geräuschen um sich … Sie lauscht auf die Stille …

Blätter rascheln manchmal im Wind, werden dann still … Ein Zweig knackt, vielleicht unter dem Tritt eines Hasen … Hier und da der einzelne Pfiff eines Vogels …

Der Sonnenstrahl auf dem Moos ist verschwunden, die Sonne ist untergegangen. Langsam steigt der Mond … In den Lücken zwischen den Bäumen leuchten schon hier und da Sterne …

Mit der Dämmerung ist es noch ruhiger geworden im großen Wald … Das Mäuschen zieht sich in seine Höhle zurück … Über das Moos läuft es – und schlüpft am Baumstumpf durch das Loch …

Auf seinem Lager macht es sich gemütlich und schließt seine Augen … Noch einmal räkeln … Dann in der Ruhe die Wärme spüren …

Über der Höhle und über den Bäumen steigt weiter der Mond … Nach und nach erscheinen die Sterne …

Zwischen den großen Bäumen liegt eine Traummurmel … In der Traummurmel schimmert der Mond … In der Traummurmel schimmern die Sterne …

Du schließt die Augen und spürst dein weiches Bett unter dir … Wie gut es sich liegt! … Wie wohl du dich in ihm fühlen kannst! …

 

Da liegst du – ganz ruhig. Vielleicht kannst du die Ruhe in dir spüren. Die Ruhe ist überall in dir … Vielleicht kannst du spüren, wie schwer du bist. Dein ganzer Körper ist schwer, angenehm schwer … Vielleicht kannst du spüren, wie warm du bist. Die Wärme strömt durch deinen ganzen Körper. Du bist warm, angenehm warm … Dein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein … Du bist ruhig, schwer und warm – ruhig, schwer und warm … Die Ruhe trägt dich in die Nacht, hinein in den Schlaf, in freundliche Träume …

 

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Diese Fantasiereise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2020): Gute Nacht – mit Entspannung und Traumreisen. Edition Blaue Felder, Tübingen.

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