Stell dir eine breite Treppe vor, die immer tiefer führt, durch eine schöne Landschaft … Geh langsam die Treppe hinab, Stufe um Stufe … Mit jeder Stufe kann die Ruhe in dir größer werden … Du spürst vielleicht schon, wie dein Atem ruhiger wird … Du spürst vielleicht schon die Ruhe in dir wachsen … Die Stufen enden in einem Wald zwischen mächtigen Bäumen …
Zwischen den Bäumen wächst hier und da Gras, liegen hier und da gefallene Äste, wächst hier und da Moos …
Aus der Buche sind Früchte gefallen, Bucheckern. Unter dem Baum liegen sie nun auf der Erde. Da raschelt es – und die Waldmaus erscheint.
An einer Buchecker schnuppert sie … und schlüpft weiter zur nächsten … Auch daran schnuppern … Aber die Bucheckern sind dem Mäuschen zu hart. Es lässt von ihnen ab und legt sich ein bisschen ins grüne Moos …
Wie gut das Moos duftet! … Wie sanft es sich anfühlt! …
Und gerade hier fällt ein letzter Sonnenstrahl zwischen die Bäume … Wie wohl seine Wärme gut! …
Die Waldmaus schließt die Augen … Vielleicht lauscht sie ein wenig, was es alles zu hören gibt …
Auf das Klopfen des Spechtes vielleicht …
Auf das Gurren von Tauben …
Von fern ruft ein Kuckuck, immer wieder …
Und von irgendwoher ist das Rauschen eines Bachs zu hören …
Mit geschlossenen Augen lässt sich viel besser hören …
Plötzlich ein nahes Geräusch – die Waldmaus öffnet die Augen: Ein Eichhörnchen ist von einem der Bäume herabgestiegen. Es schnuppert an einer der Bucheckern, schnappt sie sich und trägt sie in seinem Maul davon …
Die Waldmaus schließt die Augen wieder und macht es sich von Neuem bequem … Sie lauscht den Geräuschen um sich … Sie lauscht auf die Stille …
Blätter rascheln manchmal im Wind, werden dann still … Ein Zweig knackt, vielleicht unter dem Tritt eines Hasen … Hier und da der einzelne Pfiff eines Vogels …
Der Sonnenstrahl auf dem Moos ist verschwunden, die Sonne ist untergegangen. Langsam steigt der Mond … In den Lücken zwischen den Bäumen leuchten schon hier und da Sterne …
Mit der Dämmerung ist es noch ruhiger geworden im großen Wald … Das Mäuschen zieht sich in seine Höhle zurück … Über das Moos läuft es – und schlüpft am Baumstumpf durch das Loch …
Auf seinem Lager macht es sich gemütlich und schließt seine Augen … Noch einmal räkeln … Dann in der Ruhe die Wärme spüren …
Über der Höhle und über den Bäumen steigt weiter der Mond … Nach und nach erscheinen die Sterne …
Zwischen den großen Bäumen liegt eine Traummurmel … In der Traummurmel schimmert der Mond … In der Traummurmel schimmern die Sterne …
Du schließt die Augen und spürst dein weiches Bett unter dir … Wie gut es sich liegt! … Wie wohl du dich in ihm fühlen kannst! …
Da liegst du – ganz ruhig. Vielleicht kannst du die Ruhe in dir spüren. Die Ruhe ist überall in dir … Vielleicht kannst du spüren, wie schwer du bist. Dein ganzer Körper ist schwer, angenehm schwer … Vielleicht kannst du spüren, wie warm du bist. Die Wärme strömt durch deinen ganzen Körper. Du bist warm, angenehm warm … Dein Atem geht ein und aus, ein und aus, ganz ruhig und gleichmäßig, ganz von allein … Du bist ruhig, schwer und warm – ruhig, schwer und warm … Die Ruhe trägt dich in die Nacht, hinein in den Schlaf, in freundliche Träume …
Die Traumreise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2020): Gute Nacht – mit Entspannung und Traumreisen. Edition Blaue Felder, Tübingen. (Erhältlich im Buchhandel und bei den Versanden.)
Eine Liste von anderen erhältlichen Büchern und Audios von Volker Friebel zum Thema findet sich hier.
Ein Präsenz-Kurs, in dem wir Menschen, die mit Kindern arbeiten oder arbeiten möchten Entspannungspädagogik vermitteln: Entspannungspädagogik für Kinder.
Ein Online-Kurs für Eltern mit einer Traumstunde für Kinder, die auf Fantasiereisen aufbaut: Entspannung für Kinder.
Hier geht es zur Übersichtsseite Gutenachtgeschichten. Und hier zur Übersichtsseite Fantasiereisen.